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Stühle

Stuhl, Stühle

Quelle: aboutpixel.de / Der Wüstenstuhl © koroth

Einst war das Sitzen auf Stühlen ein Privileg, vorbehalten den gekrönten Häuptern und später auch geistlichen Würdenträgern. Der Rest der Bevölkerung durfte sich auf dem blanken Boden niederlassen, allenfalls auf Decken, Kissen oder, wer hatte, Teppichen.

Stühle als Sitzgelegenheit der Allgemeinheit sind noch gar nicht all zu lange verbreitet. Erst im 16. Jahrhundert, als das Bürgertum seinen Machtbereich ausweitete, zog der Stuhl mehr und mehr auch in den „normalen“ Wohnstil ein. Nimmt es also genau, sitzen wir heute „königlich“, auch wenn so mancher Stuhl dies kaum vermuten lässt.

Hat man die Wahl zwischen Stuhl und Sessel, bevorzugen die meisten wohl den Sessel. Stühle gelten allgemein als unbequemer, obwohl das gar nicht so sein muss.

Aber es kommt eben auf den richtigen Stuhl an. Grundsätzlich besteht jeder Stuhl ja aus Stuhllehne, Sitzfläche und Stuhlbeine. Doch wie diese geformt und aufgearbeitet sind, entscheidet über bequemes oder unbequemes Sitzen. Längst haben auch Stühle für ganz bestimmte Tätigkeiten Einzug gehalten. So gibt es z.B. bereits seit längerem die typischen Essstühle. Büro- und Schreibtischstühle sind ebenfalls direkt auf eine Tätigkeit zugeschnittene Stuhlformen, die mehr und mehr auf ergonomische Bedürfnisse des menschlichen Körpers bei längerer sitzender Tätigkeit zugeschnitten sind.

Die grundsätzliche Unterscheidung der Stühle findet allerdings nach Bauweise und Funktion statt. Klar, dass es dabei auch Überschneidungen gibt und sich eine Bauweise auch bei bestimmten Funktionsstühlen immer wieder findet.

Bei den Bauweisen finden wir zum Beispiel die Freischwinger ohne Beine im hinteren Bereich, eine klassische Form der Bauhauszeit, den immer wieder beliebten Schaukelstuhl, Klappstühle – vornehmlich im Freizeitbereich genutzt oder den Windsor-Stuhl, ein klassischer Holzstuhl. Kaum zu glauben, aber auch Schemel, Kniestuhl oder der moderne Sattelstuhl gehören streng genommen zu den Stühlen, auch wenn ihnen das Merkmal der Rückenlehne vollkommen abgeht.

Werden die Stühle nach Funktion unterschieden, finden wir in Arbeitsbereichen den Büro- und Friseurstuhl, den Zahnarzt- und Geburtsstuhl und auch den traditionsreichen Kirchenstuhl. Dann gibt es natürlich noch den typischen Kinderstuhl, der die jüngsten im Sitzen lernen unterstützt und schützt oder den bequemen Liegestuhl für die Freizeitentspannung. Sogar Autositz und Rollstuhl gehören in die Riege der Funktionsstühle.

Ein praktisches Kuriosum unter den Stühlen ist der Leibstuhl. Im 18. Jahrhundert für den „täglichen Gang“ entwickelt, hielt er sich hartnäckig bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts.

Je nach Einsatz der Stühle entspricht ihre Form auch praktischen Anwendungen. Werden für große Besucherzahlen z.B. große Mengen an Stühlen benötigt, finden meist so genannte Stapelstühle Einsatz. Aber auch als Kunstobjekt oder Designerprodukt gehören Stühle in unser Leben. Nicht immer sind diese Stühle zwar auch wirklich zum bequemen Niederlassen geeignet, aber oft entwickeln sich aus diesen Kunstformen tatsächlich spätere Gebrauchsstühle mit ungewöhnlichem Design und extrem hohem Sitzkomfort.

Für welche Stuhlform beim Kauf auch immer die Entscheidung fällt, wichtig sind Sitzkomfort, dass sie gefallen und sich ins vorhandene Wohnambiente einfügen.

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