Bodenbelag
Strapazierfähig und bei Bedarf farbenfroh- Linoleum für die Inneneinrichtung
Das heute allseits beliebte Linoleum wurde durch einen Zufall im 19. Jahrhundert entdeckt. Im Jahr 18863 stellte Frederick Walton aus oxidiertem Leinöl und weiteren Stoffen das erste Linoleum her. Der Name des Materials stammt vom lateinischen Wort für Leinöl, dem „oleum lini“.
Der besondere Vorteil von Linoleum bei der Inneneinrichtung liegt in der sehr hohen Strapazierfähigkeit und der unbegrenzt möglichen Farb- und Mustervielfalt. Mit einer Lebensdauer von 25-40 Jahren vermittelt das reine Naturprodukt ein angenehm weiches Trittgefühl. Heute bietet der Handel auch zahlreiche, linoleumähnliche PVC-Beläge. Linoleum ist für den Einsatz über Fußbodenheizungen geeignet und ist aufgrund seiner antistatischen und antibakteriellen Eigenschaften ein sehr hygienischer, farbstabiler und pflegeleichter Bodenbelag. Echtes Linoleum ist zudem kompostierbar. Dank der ständigen technischen Weiterentwicklungen bleibt heutiges Linoleum elastisch und wird nicht, wie früher, spröde und hart. Das Material ist beim Laufen warm und weich. Dank einer zusätzlich aufgetragenen Schutzschicht müssen heute Bodenbeläge aus Linoleum nicht mehr gewachst werden.
Neben Leinöl kommen bei der Herstellung weitere, rein natürliche Inhaltstoffe zum Einsatz. Dazu zählen Holz- oder Korkmehl sowie natürliche Harze und Pigmente. Bei der ökologischen Herstellung wird auf Holzmehl tropischer Bäume verzichtet. Die Farbpigmente enthalten keinerlei Schwermetalle und der Bodenbelag ist somit „Natur pur“.
Erhältlich ist Linoleum als Rollenware in verschiedenen Breiten oder mittlerweile auch als Klicksystem. Leider ist Linoleum nicht für den Nassbereich geeignet. Die Verlegung sollte mit Hilfe einer Vollverklebung durch den Fachmann erfolgen. Wichtig ist das Verschweißen der Fugen. Dadurch wird das Eindringen von Feuchtigkeit ins das Naturmaterial verhindert. Ohne Bearbeitung der Fugen würde das Linoleum wellig werden oder sich verziehen.
Grundsätzlich kann Linoleum in allen trockenen Wohnbereichen eingesetzt werden. Da beim Verkleben auch die Kombination verschiedener Farben möglich ist, können bei der Inneneinrichtung bewusst Akzente gesetzt werden. Mit Hilfe des Bodenbelages können einzelne Teilbereiche bewusst hervorgehoben werden. Linoleum wird in diversen, zum Teil täuschend echten, Optiken angeboten. Fliesenmuster sind genauso erhältlich wie nachgebildete Dielenböden, Schiefernachbildungen oder Natursteinoptiken. Verfügbar sind auf dem Markt auch Linoleumfliesen und Linoleumdielen, die ähnlich wie Klick-Laminat zusammen gesteckt werden können, dabei wird das Linoleum schwimmend verlegt.
Linoleum ist ein natürlicher, strapazierfähiger und pflegeleichter Bodenbelag. Beispielsweise auch gut geeignet für Hundebesitzer
Nicht nur für Keller und Garagen geeignet – Estrich im Wohnbereich
Bisher galt Estrich vor allem als geeignet für Unterböden, Industriehallen oder für Wirtschaftsbereiche in Gebäuden. Mittlerweile werden Estrichböden aber auch als strapazierfähiger und trendiger Bodenbelag im Wohnbereich eingesetzt. Um Estrich in Wohnbereichen zu nutzen, ist eine Beschichtung erforderlich. Oftmals werden unbehandelte Estriche in Lagerhallen oder Kellern verwendet um beispielsweise einem Palettenregal sicheren Stand zu geben.
Estrich wurde bereits von den Römern als Bodenbelag eingesetzt. Damals wurde Kalk mit Wasser gemischt und zerkleinerte Steine hinzu getan. Durch Zugabe von Sand, Puzzoli und Trass erhöhte sich die Widerstandsfähigkeit des antiken Estrichs. Auch heute noch ist Estrich eine spezielle Mörtelform, die mit Hilfe von Bindemitteln eine halbfeste Masse ergibt, die später aushärtet. Aufgrund seiner Konsistenz dringt Estrich in kleinste Ritzen ein und gleicht Unebenheiten auf. Nach der Aushärtung kann auf Estrich ein Fußbodenbelag verlegt werden.
In den letzten Jahren hat sich Estrich zu einem der trendigsten Bodenbeläge für den Wohnbereich entwickelt. Der Verlegeaufwand ist gering, das Material ist extrem strapazierfähig, pflegeleicht und in diversen Farben verfügbar. Gerade für Loftwohnungen ist Estrich besonders gut geeignet, da der moderne Industriehallencharme sehr gut zu einer ausgefallenen Inneneinrichtung passt. Im Wohnbereich kommt bevorzugt Kunstharz-Estrich zum Einsatz, der mittels der Fließ-Estrich-Technik verbaut wird. Estrich bietet zahlreiche weitere Vorteile. Die schwellenlose Verlegung ist ebenso möglich wie ein Einfärben des Materials. Gute Trittschall- und Wärmedämmung und die Eignung für Fußbodenheizungen macht Estrich vielfältig einsetzbar. Allerdings sollte das Einbringen des Estrichs durch einen Fachmann erfolgen, da das Material schwinden und reißen kann und bei falscher Verwendung auf Metalle im Einbaubereich reagiert. Im Nassbereich und draußen ist Estrich nur bedingt geeignet.
Im Wohnbereich ist die Oberflächenbehandlung des Estrichs ein absolutes Muss. Nur so wird das Material zu einem dekorativen Bodenbelag für die Inneneinrichtung. Zunächst muss der Estrich abgeschliffen und poliert werden. Anschließend erfolgt eine Beschichtung. Geeignet sind hier Materialien wie Epoxydharz, spezielle Öle, aber auch Leder, Kautschuk oder Latex. Die Oberflächenoptik kann matt, durchsichtig, glänzend oder knallbunt gestaltet werden. Nach dem Aushärten und Versiegeln erhält man einen pflegeleichten Boden, der mit handelsüblichen Reinigern behandelt werden kann. Ebenso ist Wischen und Absaugen unkompliziert möglich.
Versiegelte Estrichböden stellen für die Inneneinrichtung eine moderne Alternative zu Fliesen, Linoleum und Teppichböden dar, dem individuellen Gestaltungsspielraum sind kaum Grenzen gesetzt.